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Mit anderen Worten: Wir wer-
den in 30 Jahren auf unser jetzi-
ges Jetzt vielleicht nostalgisch zu-
rückschauen können, wie auf ein
mythisches, goldenes Zeitalter.
Und vielleicht werden wir dann
Zusammenhänge, Ursachen und
Wirkungen sehen, die uns heute
verborgen sind.
Vielleicht.
Denn… seien wir ehrlich: Auch
dann wird unsere Erkenntnis nur
Stückwerk sein. Wir werden mei-
nen, wir wissen dann alles, aber
wir werden genauso drinstecken
in einer Zeit, die wir nie ganz be-
greifen.
Die Gegenwart ist stets komple-
xer als wir denken.
Die Vergangenheit ebenfalls.
Und die Zukunft, ach ja, die Zu-
kunft. Die Zukunft wird uns be-
lächeln. Zu Recht.
Trotzdem habe ich ein paar Wün-
sche an sie:
1., dass diese Welt dann noch ein
lebenswerter Ort ist.
2., dass die Mitmenschlichkeit
nicht ausgestorben ist bis dahin.
3., dass es dann immer noch Leu-
te gibt, die lesen, und von denen
sich ein paar über meine Gedich-
te amüsieren.
Mehr nicht. Ich bin ja dann be-
scheiden, weil voraussichtlich tot..
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